Wie genau schauen wir noch auf die Menschen, die uns nahe sind?
Wie gehen wir z.B. damit um, wenn Vater oder Mutter alt werden, mehr Hilfe benötigen, oder gar dement werden?
Am liebsten würde man doch den Kopf in den Sand stecken und Alle und Alles soll so bleiben wie es immer war. Das war jedenfalls mein erster Impuls, als meine geliebte Großmutter mich eines Tages nicht mehr erkannte.
Wenn wir in der Liebe plötzlich merken, mein Gegenüber hat sich so verändert, so kann und will ich nicht weiter machen.
Oder habe ich mich so verändert, dass plötzlich vieles in meinem Leben nicht mehr passt?
Leben wir mit einer Maske, erfüllen wir die Erwartungen, die andere an uns haben, bloß weil wir das immer so gemacht haben?
Verlieren wir im Laufe der Jahre immer mehr von unserem eigentlichen wahren Selbst?
Stehen wir zu uns selber? Oder haben wir Angst, dass der/die Andere sich dann abwendet?
Muten wir uns den Anderen so zu, wie wir wirklich sind?
Lassen wir zu, dass wir gesehen werden, wirklich gesehen werden?
Haben wir eine Krankheit/ein Symptom, dass uns zwingt genauer hinzusehen? Tun wir das dann auch?
Es erfordert Mut.
Einerseits den Mut wirklich hinzuschauen, um zu erkennen, wie das Leben ist.
Andererseits den Mut, sich selbst anzuschauen und auch zu zulassen, dass Andere uns wirklich sehen können.
Beides hat damit zu tun, sich der Realität zu stellen, hinzuschauen.
Ein wunderbares Instrument dazu ist der Lebensintegrationsprozess (LIP).
Man schaut auf sich selbst und hat so die Gelegenheit zu erkennen: Mensch, eigentlich ticke ich ja ganz anders, als ich mich gebe.
Oder aber, man entdeckt längst vergessene Qualitäten wieder, die einem helfen gut mir sich selbst in Kontakt zu sein.
Und man erlebt im LIP, das man ganz fest in der Wirklichkeit steht, so kann ich mich auch gefahrlos von anderen anschauen lassen.