Selbstliebe

Beim letzten Aufstellungstag waren wieder Themen dabei, die mich auch besonders berührt haben.
Und eigentlich kann man sagen, dass es, wenn es auf einen einzigen Nenner bringen will, immer um die Liebe geht.
Liebe, die ich nicht bekommen habe als Kind, von der Mutter, den Eltern.
Um Unsicherheiten, die mich deshalb mein Leben lang begleiten.
Ich suche mir eine Frau, die mich bemuttert und trotzdem reicht es nicht.
Ich suche mir einen Mann, den ich bemuttern kann, aber ich will eigentlich einen Mann und kein weiteres Kind.
Ich habe mir einen großen Schutzpanzer zugelegt, aus Angst wieder verletzt zu werden. Ich lasse niemanden mehr so wirklich an mich heran. Und merke irgendwann, dass der Panzer mich zwar schützt, mich aber auch einengt, mich abgrenzt, mich isoliert.
Oder es geht um die Liebe zu den Eltern, wenn ich merke, auch sie werden alt und ich muss damit lernen damit umzugehen und auch ein Stück weit loslassen. Da switsche ich innerlich immer zwischen meinem „inneren“ Kind und mir selbst als Erwachsene hin und her.
Liebe zu den Kindern, die erwachsen werden und ich muss sie in die Welt ziehen lassen.
Das sind alles Beispiele, die Liste läßt sich beliebig lange fortsetzen.
All die Themen, die mich belasten, mit denen ich zunehmend schlechter umgehen kann.
Und es geht um die Selbstliebe, das ist der zentrale Punkt.
Wenn ich als Kind das Gefühl hatte, meine Eltern lieben mich nicht, dann muss ja etwas mit mir falsch sein, ich bin nicht richtig.
Wir gehen durch dieses, unser Leben und treffen immer wieder auf Situationen und Menschen und wir fühlen uns falsch, unverstanden, ungesehen, ja ungeliebt.
Der Kontakt zu unserer Selbstliebe ist oft verschüttet unter Zweifeln und Ängsten.
In meiner Arbeit als Beraterin oder Aufstellerin geht es so oft genau um dieses Thema, in allen Facetten. Oft steht es direkt und offensichtlich im Raum und manchmal kommt es auf zarten Sohlen angeschlichen.
Wenn wir erwachsen sind, sind wir für uns selbst verantwortlich in allen Bereichen. Der Job unserer Eltern ist getan, sie haben das gegeben, was sie konnten. Mag es viel oder wenig gewesen sein.
Tatsache ist, bei den Eltern ist nichts mehr zu holen, wir bleiben innerlich ein Kind, wenn wir dort weiter suchen.
Der einzige Mensch der mir jetzt alles, was mir innerlich fehlt, noch geben kann, bin ich selbst. Keine Eltern, keine Partner, keine Freunde, keine Kinder, nur ich selbst.
Um mit der Selbstliebe gut in Kontakt zu kommen, sind Aufstellungen erstaunliche „Helfer“. Das direkteste Instrument ist sicherlich der Lebensintegrationsprozess, den ich aber auch oft nur in Teilen einsetze, der uns aber wunderbaren mit unseren verschiedenen, inneren Anteilen in Verbindung bringt.

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