Das Thema lässt mich nicht los. Und mir begegnen in Gesprächen mit Menschen soviele Aspekte der Selbstliebe bzw. der fehlenden Selbstliebe, ja teilweise begegnet mir Selbsthass.
Darum möchte ich meine Gedanken dazu teilen.
Wie gut gehen wir mit uns um?
Hören wir z.B. auf die Signale, die unser Körper uns gibt?
Ganz ehrlich, oft müssen die Signale ganz drastisch sein, damit wir überhaupt reagieren.
Und dann schaut man meistens nur auf die körperlichen Symptome. Ganz klar müssen die ärztlich abgeklärt werden, das steht außer Frage.
Nur wie oft hören wir von den Schulmedizinern, dass man da nix machen kann, dass sie auch nicht wissen, wo dieses oder jenes Symptom herkommt…usw. Die meisten werden eine solche Situation schon erlebt haben.
Wie wenige Ärzte, auch aus Zeitmangel, schauen zusätzlich noch auf die Seele?
Der gute alte Hausarzt wusste in den meisten Fällen, was z.B. in der Familie los war, welche Sorgen und Nöte die Menschen hatten. Und konnte so manche Symptome auch in der seelischen Verfassung begründet finden und dem Patienten erklären. Das half schon.
Heute geht der Blick leider oft nur auf „mach das weg“ oder Ratlosigkeit, oder starke Medikamente, bitte nicht falsch verstehen, ich bin absolut dafür Symptome ärztlich behandeln zu lassen und auch Medikamente zu nehmen. Was mir halt oft fehlt, ist der weitere Blick, wie ist die psychische Verfassung des Klienten?
Und ich finde der Blick auf die Seele lohnt sich in jedem Fall.
Wie gut kann man sich eigentlich selber leiden?
Wie viel Verständnis hat man für sich?
Wie liebevoll gehe ich mit mir und meinem Körper um?
Sorge ich gut für mich?
Nehme ich mir Auszeiten?
Kümmere ich mich nur um andere?
Tue ich alles um anderen zu gefallen?
Höre ich auf die Signale, die mir mein Körper gibt?
Kann man sich selber vergangene Fehler verzeihen?
Natürlich haben Fehler, die ich bei der Erziehung z.B. gemacht habe, bis heute Auswirkungen auf die Beziehung zu meinen Kindern oder auch auf das Leben der Kinder.
Aber ich kann es nicht mehr ändern, es ist passiert. Ich glaube, das jeder von uns versucht sein Bestes zu geben, gerade in Bezug auf den Umgang mit unseren Kindern.
Und wir machen Fehler, weil wir Menschen sind.
Die Frage ist nur, zerfleische ich mich auch noch 20 Jahre später für einen Satz, der sich verhängnisvoll ausgewirkt hat?
Kann ich erkennen, dass ich damals aus kompletter Überforderung heraus etwas gesagt oder getan habe, was ich zutiefst bereue?
Meist hat man sich sogar entschuldigt. Die Frage ist aber:
Kann ich mir selber verzeihen, dass ich es gesagt oder getan habe?
Es ist, hier dem Beispiel über 20 Jahre her. Und ich gebe immer noch Energie hinein, ich bin diejenige, die die Situation nicht loslassen kann. Vielleicht löst sich bei der anderen betroffenen Person auch etwas, wenn ich es schaffe, es sein zu lassen. Wenn ich akzeptieren kann, dass es vorbei ist, ich es nicht mehr ändern kann und aufhöre mich selber fertig zu machen.
Wenn ich in der Lage bin liebevoll zu mir selbst zu sein.
Ich denke es kann sehr heilsam sein, wenn man es schafft liebevoll auf sich zu schauen.
Mit allen Fehlern, die man gemacht hat, mit allen Versäumnissen, allen falschen Abbiegungen, die man vermeintlich genommen hat.
Ohne die, wäre man heute nicht der Mensch der man ist.
Da stellt sich dann die Frage, ob ich zufrieden bin, mit mir, dem Menschen, der aus mir geworden ist?
Oft stellt man dann fest, ich habe eine Menge Dinge in meinem Leben gemeistert, viel geleistet, tolle Kinder usw., jede Menge Verletzungen überlebt, ob seelische oder körperliche.
Schau hin und erkenne Deinen Wert, deine Leistung, sehe dein Leben, so wie es war…
Und schau freundlich auf dich