Der Lebensintegrationsprozess
Der Lebensintegrationsprozess ist eine, von Wilfried Nelles, weiterentwickelte Form der Aufstellungsarbeit.
Ein wichtiger Unterschied zur klassischen Aufstellungsarbeit ist, dass man hier nur auf sich selbst schaut und auf seinen eigenen Lebensweg. Das klassische Familienstellen beschäftigt sich oft mit der Frage, was in der Vergangenheit passiert ist. Im LIP ist man ganz auf das Hier und Jetzt gerichtet.
Praktisch sieht es so aus, dass auf dem Boden 7 Blätter ausgelegt werden, jedes Blatt liegt für eine Lebensstufe.
Stufe 1. für das ungeborene, vorgeburtliche Leben
Stufe 2 für die Kindheit
Stufe 3 für den Jugendlichen
Stufe 4 für den Erwachsenen
Stufe 5 für das frühe Alter
Stufe 6 für das reife Alter
Stufe 7 für den Tod
Die Stufen 1-3 werden mit Stellvertretern besetzt (in der Einzelberatung nacheinander von mir).
Auf der Stufe vier steht der Klient selbst. Von dort aus schaut er auf sich, als Kind im Mutterleib, in der Kindheit, in der Jugend.
Es ist von dem Alter des Klienten abhängig, ob er statt auf der Stufe 4 auf der Stufe 5 oder 6 steht, dann sind die entsprechenden Stufen vorher auch mit Stellvertretern besetzt.
Stufe 7 bleibt unbesetzt.
Auf der Stufe 1 wird oft eine Gabe, oder eine besondere Qualität mit der man geboren ist, sichtbar. Ich erlebe an dieser Stelle immer wieder, dass viele Klienten von dieser Gabe oder“Bestimmung“ eine Ahnung haben und tief gerührt sind, dies im Stellvertreter zu sehen.
Oft ist es so, dass sie sich nie getraut haben diese Bestimmung, Gabe oder wie man es auch immer nennen will, ganz sich zu nehmen und mit Leben zu erfüllen.
Dieses ganz zu sich zu nehmen, die Integration ist der zentrale Punkt des LIPs.
So kommt man in einen tiefen Kontakt mit sich selbst, der das ganze Leben verändern und letztlich bereichern kann.
Ich unterstütze Sie dabei, alle Aspekte, die beim LIP gesehen worden sind, auch in Ihr alltägliches Leben zu integrieren.
Weiterführende Literatur:
Wilfried Nelles, „Das Leben hat keinen Rückwärtsgang“ und „Umarme dein Leben“
Beziehungsintegrationsprozess
Der Beziehungsintegrationsprozess (BIP) ist ein von Malte Nelles entwickeltes Aufstellungsmodell, mit dem man als Paar auf die Kräfte und Energien schauen kann, die in deren Beziehung wirken.
Der BIP ist nicht dazu gedacht, Konflikte und Probleme in Paarbeziehungen zu lösen. Es geht einzig und alleine darum Einander wirklich zu sehen.
Jeder sich selbst und seine Geschichte und sein Potential und das Gegenüber, mit allem was die Person mitbringt und mit allem was in ihr ist.
Dieses wahrhaftige Sehen kann heilende, verstehende und versöhnende Kräfte entfalten.
Wenn man als Paar zusammen kommt, dann begegnen sich 2 Menschen, von denen jeder seine eigene Geschichte, seine Erfahrungen mitbringt – und zwar die positiven und die negativen. Die Welt, in der wir aufgewachsen sind, und die Erziehung spielen eine Rolle, unterschiedliche Wertesysteme, Moralvorstellungen treffen unter Umständen aufeinander. Es begegnen sich auch 2 Familiengeschichten.
Praktisch wird in der Aufstellung jeweils ein Stellvertreter für die Geschichte der Frau und einer für die Geschichte des Mannes ausgewählt (der Einfachheit halber gehe ich jetzt hier von einem heterosexuellen Paar aus, das Modell ist aber selbstverständlich für alle Paarkonstellationen einsetzbar).
Das Paar hat auch eine einzigartige, gemeinsame Geschichte; auch dafür wird ein Stellvertreter ausgewählt.
Aber jeder Mensch ist mehr als die Summe seiner Erfahrungen, seiner Erziehung oder seiner genetischen Veranlagung. Jeder kommt mit etwas Einzigartigem in diese Welt, das man auch als sein Potential bezeichnen kann.
Auch dafür wird jeweils ein Stellvertreter ausgewählt.
Die Paarbeziehung hat natürlich auch ein gemeinsames Potential; auch dafür wählt man einen Stellvertreter.
Und in der Mitte steht das Paar selbst.